Audioguide auf Deutsch – Der Turm zu Helsingborg
Erdgeschoss und Keller
Das Erdgeschoss diente vermutlich als Wachstube und als Küchenbereich. Hier haben die Wachen Feinde auf Abstand gehalten. Im offenen Kamin, in der Nische rechts neben dem Eingang, wurde wahrscheinlich Essen für die zubereitet, die im Turm wohnten und sich dort aufhielten. Der offene Kamin ist auch ein Teil des Wärmesystems des Turmes. Ein Rauchkanal führt vom Erdgeschoss hinauf durch das Gebäude und läuft mit den Rauchkanälen der damaligen Feuerstellen des ersten und zweiten Stockwerks zusammen.
Von der Luke im Fußboden können Sie hinunter in den 8 m tiefen Keller sehen. Der Keller hatte eine wichtige Aufgabe, nämlich den Eingang über dem Boden und über Feinde zu erhöhen, diente aber auch als eine wohltemperierte Speisekammer und als Lager.
Die Burgstube
Die zweites Geschoss hatte mehrere Funktionen im Turmalltag. Der Mittelraum war die Burgstube, wo die Dienerschaft zusammenkam. Hier gibt es einen Backofen und ein Waschbecken mit Ablauf hinaus ins Freie. Das bedeutet, dass dieser Raum auch als Backstube und für andere Hausarbeiten angewandt wurde. Die verrußten Holzbalken in der Decke tragen noch immer die Spuren der Holzfeuerung.
Im ersten Geschoss befinden sich auch zwei Kammern und eine Toilette. Das zeigt, dass diese Etage auch als Wohnung genutzt worden ist.
Das dritte Geschoss
Das dritte Geschoss war das Zentrum des Turmes und Repräsentationsort des Königs. Hier im Mittelraum wurden viele historisch wichtige und entscheidende politische Beschlüsse gefasst.
Der Raum wurde nach einem Umbau in der Mitte des 14. Jahrhunderts, als der Fußboden zwischen dem damaligen zweiten und dritten Stockwerk herausgeschlagen wurde, höher. Im Zusammenhang mit dem Umbau erhielt der Raum gotische Rippengewölbe, eine Kapelle mit Altar und eine neue Kammer rechts vom Eingang. Die Wände wurden verputzt und mit Fresken bemalt.
Wenn Sie nach oben blicken, sehen Sie einen Eingang zu einer Kammer im ursprünglich dritten Geschoss. Möglicherweise war das der Schlafraum des Königs. Um den Raum nach dem Zusammenlegen beider Stockwerke benutzen zu können, versah man diese Kammer mit einem kleinen Balkon und einer Holztreppe, die an der Wand entlang führte. Die Treppe ist jetzt weg, aber Reste des Balkons sind noch vorhanden. Rechts neben dem Eingang befindet sich eine dicke Holztür, die zu einer weiteren Kammer und zu einer Toilette führt. Die Tür wurde zu dem Zeitpunkt eingesetzt, als der Kärnan im 17. Jahrhundert zeitweise als Gefängnis diente.
Viertes Geschoss
Das viertes Geschoss hat auch einen hohen Mittelraum, der beim Umbau im 14. Jahrhundert hinzukam. Das Tonnengewölbe an der Decke stammt aus dem 17. Jahrhundert. Zu dieser Zeit übernahm der Kärnan die Funktion eines Kanonenturmes und das Dach musste eine Batterie von 4 Kanonen tragen können.
Es ist unklar, wofür diese Wohnung angewandt wurde, aber möglicherweise wurde der Mittelraum als Festsaal benutzt. Die Öffnung, die Sie sehen können, wenn Sie Richtung Maueröffnung des früheren fünften Stockwerks schauen, diente wahrscheinlich als Öffnung eines Aufzugssystems für die oberen Stockwerke, da es schwierig war, Waffen und Inventar durch die enge Spiraltreppe zu transportieren.
Die Dachterrasse
Die Dachterrasse war die Verteidigungsebene des Turmes. Als der Kärnan im 17. Jahrhundert zu einem Kanonenturm umgebaut wurde, riss man die mittelalterliche Brustwehr ab und die Verteidigungsebene wurde umgebaut, sodass der gesamte Turm danach niedriger war. Bei der Restaurierung 1893-1894 versuchte man den obereren Teil des Turmes wieder so herzustellen, wie er eventuell während des Mittelalters ursprünglich ausgesehen hat. Der Turm hat somit seine Höhe und seine Brustwehr zurückbekommen.
Vom Verteidigungsstockwerk aus können Sie die strategische Lage des Kärnan – und der ehemaligen Burg Helsingborg – sehen. Von hier aus kann man über ganz Helsingborg, den Öresund und die dänische Küste blicken.